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Oct 05

/ press - 05.10.2018 08:17
20 Jahre Stopline - Barbara Schloßbauer im Interview

Warum wurde die Stopline gegründet?
BS: Stopline wurde als Selbstinitiative der österreichischen Internet Service Provider gegen illegale Inhalte gegründet, nachdem auf dem Server eines österreichischen Host-Providers sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger gefunden wurden. In die Gründung involviert waren die – damals neu gegründete – ISPA, nic.at, Vertreter der Polizei-Meldestellen, Juristen und weitere nationale Stakeholder. Herausforderung damals war vor allem, das Thema illegale Inhalte im Internet zu thematisieren und die Meldestelle bekannter zu machen, ohne das Internet per se zu verteufeln.

Was waren die wichtigsten Meilensteine?
BS: Unser großer Erfolg sind rund 75.000 bearbeitete Meldungen seit 1998. Ein weiteres tolles Ergebnis ist neben der erfolgreichen Positionierung der Meldestelle in Österreich die internationale Vernetzung mit mehr als 50 Hotlines weltweit im Rahmen von INHOPE – Stopline war vor 20 Jahren mit sieben anderen Hotlines Gründungsmitglied. Die tagtägliche Herausforderung ist jedoch der Umgang mit den zahlreichen Meldungen, die teilweise auf erschreckendes Material verlinken, beispielsweise den sexuellen Missbrauch sehr kleiner Kinder oder extrem radikale, den Nationalsozialismus verherrlichende Seiten.

Welcher Moment ist dir persönlich in Erinnerung geblieben?
BS: Der Moment, als ich persönlich das erste Mal praktisch mit den Meldungen gearbeitet habe und die Abbildungen von missbrauchten Minderjährigen anschauen musste, also das, was meine Mitarbeiterinnen seit vielen Jahren tagtäglich machen. Hierfür haben sie meinen größten Respekt!

Wohin geht die Reise?
BS: Stopline hat gerade zum Jubiläum ein großes Facelift hinter sich, arbeitet an einer durchgängigen Umformulierung des Begriff es Kinderpornografi e in „sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger“ und an einer Erneuerung der Webseite. Auch die große Anzahl der Meldungen 2018 hält uns derzeit ganz schön auf Trab.